Neuroethik

Neuro Ethics
© Hal Gatewood - Unsplash

Die Neuroethik ist, im weiten Sinne, der Zweig der angewandten Ethik, der sich mit der wissenschaftlichen Forschung und technologischen Entwicklungen rund um das menschliche Gehirn befasst. Darunter fallen Bildgebungsverfahren, die einen Einblick in die Funktionsweise des Gehirns liefern und sowohl für wissenschaftliche als auch medizinische Zwecke eingesetzt werden. Weiterhin umfasst dies (invasive und nicht-invasive) Interventionen zur Veränderung von Gehirnzuständen. Aktuell viel diskutierte Themen der Neuroethik sind, beispielsweise, Fragen des Neuroenhancement und der Schnittstellen zwischen Gehirn und Computer, aber auch spezifische Fragen betreffend Einwilligungserklärungen, etwa in der Alzheimer-Forschung. Darüber hinaus fokussiert sich die Neuroethik zunehmend auf die Nutzung von KI. Von besonderem Interesse sind hierbei Fragen bezüglich der Interaktion zwischen Mensch und Maschine, sowie der Vorhersage von Hirnerkrankungen und Charakterzügen. Durch die Arbeit des IWE sollen derartige philosophische und ethische Fragen verständlicher gemacht und Ansätze entwickelt werden, die eine verantwortungsbewusste Forschung und Implementierung ermöglichen.

Laufende Forschungsprojekte im Bereich Neuroethik

  • RHUNE. Research Hub Neuroethics [mehr]
  • InVirtuo 4.0 [mehr]
  • FRAIM. Jenseits reiner Performanz: ein ethischer Rahmen für die Nutzung von KI in der Neuromedizin [mehr]

Aktuelle Publikationen zur Neuroethik

  • Heinrichs, B., Karger, C., Heyl, K. et al. Künstliche Intelligenz in der Medizin. MedR 41, 259–264 (2023). https://doi.org/10.1007/s00350-023-6432-x
  • Rathkopf, Charles; Heinrichs, Jan-Hendrik; Heinrichs, Bert (2022): Can we read minds by imaging brains? In: Philosophical Psychology. https://doi.org/10.1080/09515089.2022.2041590.
  • Heinrichs, Bert (2021): Advance research directives: avoiding double standards. In: BMC Med Ethics 22, 137. https://doi.org/10.1186/s12910-021-00704-5.
  • Eickhoff, Simon B.; Heinrichs, Bert (2021): Der vorhersagbare Mensch: Zu Chancen und Risiken der KI-basierten Prädiktion von kognitiven Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmalen und psychischen Erkrankungen. In: Der Nervenarzt 92, 1140–1148. https://doi.org/10.1007/s00115-021-01197-8.
  • Heinrichs, Bert (2021): Is it possible to simulate “thought”? In: Benetka, Gerhard; Werbik, Hans (eds.): Discussing Cognitive Neuroscience. Psychology, Neurophysiology, and Philosophy on the Mind, Body and Brain. Cham: Springer, 153-163. https://doi.org/10.1007/978-3-030-71040-8_8.
  • Heinrichs, Bert; Eickhoff, Simon B. (2020): Your Evidence? Machine Learning Algorithms for Medical Diagnosis and Prediction. In: Human Brain Mapping 41, 1435–1444. https://doi.org/10.1002/hbm.24886.

Andere Aktivitäten im Bereich Neuroethik

  • In der Sendung "Aktuelle Stunde" des WDR vom 19. August 2023 hat Bert Heinrichs mit Moderator Thomas Bug ein Gespräch zum Thema "Gedankenlesen" geführt.
    Zum Video

  • In der Sendung "Lebenszeit" des Deutschlandfunk hat Bert Heinrichs zusammen mit den Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar und Piotr Heller und der Moderatorin Daniela Wiesler das Thema „Künstliche Intelligenz im Alltag – Sehen Sie mehr Chancen oder Risiken?“ diskutiert.
    Zur Audioaufzeichnung 

Wird geladen